Next Steps

Closer with Consent – Intimacy Choreography im Tanz

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Closer with Consent – Intimacy Choreography im Tanz
Hannah Dewor

Während sich in der Filmindustrie als Reaktion auf die #metoo-Bewegung die Tätigkeit des Intimacy Coordinators bei Dreharbeiten mehr und mehr etabliert, steht die Entwicklung eines vergleichbaren Berufsbilds für den Tanz noch am Anfang – obwohl Berührung und Körperkontakt dieser Kunstform immanent sind wie kaum einer anderen. Das Next Steps-Projekt der Frankfurter Künstlerin Hannah Dewor leistet deshalb in Hessen Pionierarbeit für die Weiterentwicklung und Verankerung des Berufsfelds der Intimacy Choreography. Mit der eigenen Weiterqualifizierung, der Recherche zu und Durchführung von Einführungsworkshops, der Gründung eines (über)regionalen Netzwerks, mit der Organisation des ersten Austausch-LABs für Intimacy Choreography und dem Aufbau einer barrierefreien Website werden trauma-sensible und auf Zustimmung basierende Arbeitsmethoden in der Tanzszene gefördert.

Jurystatement

Obgleich Körperkontakt und Berührung zu den Grundlagen des Tanzes gehören, hat sich in diesem Feld seit der #metoo-Bewegung und zahlreichen Debatten über Machtmissbrauch in Tanzausbildung und -produktion nur wenig verändert. Wie können auf Zustimmung basierende, traumasensible Arbeitsmethoden in die zeitgenössische Tanzpraxis integriert werden? Dieser Frage geht Hannah Dewor, ausgebildet als Intimacy Coordinator und Choreografin für Film, Fernsehen, Theater und Tanz, in ihrem Projekt „Closer with Consent“ nach. Dieses umfasst Workshops, die Organisation eines Austausch-Labs sowie den Aufbau eines (über)regionalen Netzwerks und einer Website. Damit leistet sie Pionierarbeit, sowohl in Hessen als auch in Deutschland.

Die Jury ist davon überzeugt, dass Dewors durchdachtes Projekt einen dringend notwendigen kollektiven Lern- und Erfahrungsprozess ermöglicht und die hessische Tanzszene im Bereich der Intimitätschoreografie voranbringen wird.